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Unzuchtsdämon erscheint dem hl. Antonius als ein schwarzer Knabe

Als nun endlich der Drache den Antonius auch hierin nicht niederringen konnte, sondern sehen musste, wie er ausgestoßen ward aus seinem Herzen, da knirschte er mit den Zähnen, wie geschrieben steht [„Und wo er ihn erwischt, reißt er ihn; und er hat Schaum vor dem Mund und knirscht mit den Zähnen und wird starr.“(Mk 9,18)], und, wie von Sinnen, stellte er sich ihm, wie er in seiner ganzen Artung ist, auch in der äußeren Erscheinung dar, nämlich als ein schwarzer Knabe. Als ob er sich unterwerfen wollte, griff er ihn nicht mehr durch Gedanken an – denn er war verscheucht worden, der Listige -, sondern sagte mit menschlicher Stimme: „Viele habe ich verführt und die meisten überwunden. Jetzt aber, als ich, wie gegen so viele, auch gegen dich und deine Anstrengungen losging, bin ich schwach geworden.“ Da fragte Antonius: „Wer bist denn du, der so zu mir spricht?“

Und jener rief mit jammernder Stimme: „Ich bin ein Freund der Unzucht; ich habe als meine Aufgabe übernommen die Verlockungen zu ihr und ihre Reizmittel zum Schaden der Jünglinge, und Geist der Unzucht ist mein Name. Wie viele, die tugendhaft leben wollten, habe ich getäuscht, wie viele, die enthaltsam waren, habe ich durch meine Lockung betört! Ich bin der, um dessentwillen auch der Prophet die Gefallenen tadelt, wenn er spricht: „Mein Volk befragt sein Holz, und sein Stab soll ihm antworten; denn der Geist der Unzucht verführt sie, dass sie mit ihrer Unzucht ihrem Gott weglaufen“(Hos 4,12). Denn durch mich waren sie zu Fall gekommen. Ich bin der, der dich so oft bedrängt hat, der so oft von dir überwunden worden ist.“

Antonius aber dankte dem Herrn, fasste Mut gegen ihn und erwiderte: „Man kann dich gar wohl gründlich verachten; denn du bist schwarz in deiner Seele und schwach wie ein Kind. Ich habe deinetwegen nicht die geringste Sorge mehr. „Der Herr ist mit mir, mir zu helfen; und ich werde herabsehen auf meine Feinde.“(Ps 118,7). Als das der Schwarze hörte, entfloh er sogleich voll Furcht über diese Worte und scheute sich, dem Heiligen auch nur mehr nahe zu kommen.